Anna Ocken-Puffer

Landschaft als magischer Ort

Eine leichte Verschiebung der Wahrnehmung, eine Veränderung der Stimmung – und aus normaler Landschaft wird ein magischer Ort. Auslöser kann eine bestimmte Farbigkeit sein, eine Vorstellung von Dramatik (bei Gebirgen oder Wasserfällen) oder von Geheimnis (bei Wäldern, Mooren, nebligem Wetter), irgendetwas jedenfalls, das mit der eigenen Person, mit dem Vorstellungs- und Bildervorrat, den man mit sich herumträgt, in Beziehung steht.

Von diesen Vorstellungen und Bildern projiziert man etwas in das Gesehene hinein, mit dem Ergebnis, dass die Erinnerung an diese Landschaft mehr beinhaltet, als man tatsächlich gesehen hat. Das heißt, bei der Betrachtung bestimmter Orte – und diese können je nach Betrachter sehr unterschiedlich sein – wird etwas ausgelöst, was den Ort zu mehr macht als er eigentlich ist.


Das ist der Kern der Serie „Magische Landschaften“.

Dies sind kleine Kollagen, wo Elemente aus verworfenen Bildern zusammengebracht werden, die zunächst nichts miteinander zu tun haben. Die Vorstellung von Landschaft entsteht durch die Art des Zusammenfügens, da gibt es Horizonte, Gebirgslinien, Felsen, Baumgruppen. Behutsame Weiterbearbeitung unterstützt diese Vorstellung.

Aber nichts davon ähnelt einer realen Landschaft, dies ist komplett unwirklich.

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